Beziehungen und Erwartungen

Im Laufe meines Lebens hatte ich noch 3 weitere Beziehungen mit behinderten Frauen. Dabei musste ich immer wieder feststellen, dass die Erwartungen der Frauen an sich selber bzw. an uns als Paar, oder an mich als Partner massiv auseinanderdriften. Dabei musste ich den Vorwurf einstecken „dass ich nicht´s könne und dass ich von meinen Eltern wenig Förderung erhalten hätte“.

Auch die Rolle einer Hilfsperson im Haushalt ist oft nicht klar und ruft bzw. rief bei mir beispielsweise Ängste herauf, dass ich später für diese Person zur Kasse gebeten werde, da ich in meiner allgemeinen Lage Leistungen wieder zurückzahlen muss, die ich erhalten habe. Die Allgemeinheit erwartet, dass man sich als Paar mit einer Schwerbehinderung helfen lassen muss. Die Schwerbehinderten unter sich empfinden das oft als Schande und fühlen sich bzw. geben sich gegenseitig das Gefühl ein Versager zu sein. Ein Dialog miteinander findet gar nicht statt.

Dieses zuvor beschriebene hat mich auch bewogen, diese Seite ins Leben zu rufen, da es mich tagtäglich beschäftigt und auch belastet. Hieraus resultiert auch der Wunsch nach Kindern und demzufolge nach Sexualität. Auch da wird vielfach unter Nichtbehinderten die Meinung vertreten „wie kann einer mit einer Schwerbehinderung nur daran denken“. Dabei wird außer Acht gelassen nachzuhören, wo die Ursachen liegen, dass diese 2 Menschen diese Behinderungen haben. Wenn ich an die Situation der Menschen die in Wohnheimen leben denke, macht mich das jedes mal sehr sehr traurig. Diese Bewohner verspüren unter Garantie die Lust der Sexualität und ganz ehrlich, mich überkommt jedes mal die Wut, wenn ich darüber nachdenke. Darüber habe ich ja schon geschrieben. Darin liegt auch ein wesentlicher Grund, warum ich sehnsüchtig auf Texte von Besuchern meiner Seite warte.